Anfang Juni 2011 beschäftigte sich Kubassa mit der Idee, konstruierte Konturen anhand von „Röhrenschnitten" zu schaffen. Inspiriert durch den Besuch der Ausstellung 1+1+1=1: Trinität im Kulturzentrum bei den Minoriten Graz (08. Juni -24. Juli 2011) entstand die Installation „Taube". Vorerst als 3D-Modell am Computer entwickelt, wurde der Stahlröhrenschnitt mithilfe von acht errechneten Ansichten als Laserschnitt verwirklicht.
Kathedralen gleich strebt das ca. 1,90 m hohe sandgestrahlte, gold-lackierte Rohr mit seinen ausgeschnittenen Spitzen als goldene Strahlen gen Himmel. Bereits insofern eine ästhetische Wirkung nicht entbehrend, offenbart sich das eigentliche Kunstwerk jedoch erst durch einen Blick des Betrachters in das Rohr hinein, was durch ein Holzgestell mit darunter liegender Pritsche ermöglicht wird.
Nach längerem Hinsehen erhält eine Taube ihr Dasein aus Licht und Kontur. Durch leichte Bewegungen des Betrachters (oder des Rohres) beginnt sie zu fliegen. Das spürbar religiöse Moment wird verstärkt durch die Flüchtigkeit der Erscheinung. Die unterschiedlichen Entfernungen der einzelnen geschnittenen Bereiche machen ein vollständiges Scharfstellen im Auge des Sehenden unmöglich, wodurch die Verlockung zum unaufhörlichen Verweilen, Suchen und Erkennen nahe liegt.
Mag. Johanna Aufreiter, Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien 2014
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